1. April 2012

„Krankheit“ Antisemitismus: Neuer Befund in Buchform

ikg-wien.at, APA, 29.3.2012. Judenhass ist längst nicht Vergangenheit. Zu diesem leider bekannten Schluss kommt auch der Kommunikationswissenschafter Maximilian Gottschlich in seinem neu erschienenem Band „Die große Abneigung. Wie antisemitisch ist Österreich?“ (Czernin Verlag). Zusätzlich zum Befund zur „Krankheit“ Antisemitismus liefert er aber noch Erklärungsversuche, warum sich Ressentiments hartnäckig halten und wer daran aktiv beteiligt ist.

Nahezu jeder zweite Österreicher glaubt, „dass die Juden die internationale Geschäftswelt beherrschen“ und jeder fünfte wünscht sich Politiker, „die ihre Stimme gegen den jüdischen Einfluss im Land“ erheben. 25 Jahre nach der Affäre Waldheim fragt sich der Wissenschafter, welcher Strategien sich etwa der “neue Antisemitismus”, der sich aus dem Nahost-Konflikt speist und welche Rolle dabei etwa die Israel-Kritik der Medien spielt. Dass es den Antisemitismus immer noch gibt, bezeichnet Gottschlich als “bestürzend” – und plädiert gleichzeitig dafür, diesem deutlicher entgegenzutreten als bisher.