Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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30. Mai 2012

Knobloch erwartet von Gauck Anstoß einer nachhaltigen und schonungslosen Debatte in Deutschland

Nach Israelreise des Bundespräsidenten: Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, hofft, dass Bundespräsident Joachim Gauck nach seiner Rückkehr eine nachhaltige gesellschaftliche Debatte anstößt, die den aktuellen Erkenntnissen über steigenden Antisemitismus und Israelfeindlichkeit in Deutschland Rechnung trägt.

„Immer deutlicher zeigt sich, dass es zwischen Juden und Nichtjuden in Deutschland zu viel Unausgesprochenes und mangelhaft Aufgearbeitetes gibt. Diese historisch-sozialpsychologischen Giftfässer wurden verdrängt und drohen, das heutige Verhältnis zu kontaminieren“, sagt die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. Die gesellschaftliche Sprengkraft, die schwelende Un- und Missverständnisse zunehmend entwickeln, habe der kürzlich vorgestellte Expertenbericht über Antisemitismus in Deutschland ebenso dargelegt, wie die jüngst vom „Stern“ in Auftrag gegebenen Umfrage, wonach 70 Prozent der Deutschen Israel vorwerfen, seine Interessen ohne Rücksicht auf andere Völker zu verfolgen, und 59 Prozent die israelische Politik für aggressiv halten.

„Günter Grass hat den Zeitgeist mit seinem israelfeindlichen und antisemitischen Text auf die Spitze getrieben“, erläutert Knobloch. „Und er ist damit leider in einem nennenswerten Teil der deutschen Bevölkerung auf fruchtbaren Boden gefallen.“ Dies belegten die unzähligen einschlägigen Kommentare im Internet sowie nach dem Grass-Text durchgeführte Blitzumfragen.

Knobloch: „Ich wünsche mir von unserem Bundespräsidenten, dass er auf die im Volk fehlende Empathie für Israel und die vorhandene, an Obsession grenzende Leidenschaft reagiert, mit der Israel reflexartig und irrational kritisiert wird. Es gehört zu seinen Aufgaben, den Bürgerinnen und Bürgern zu erklären, warum Deutschlands Platz an der Seite Israels ist.“ Das habe eben nicht nur historische Ursachen, sondern vor allem gegenwartsbezogene politische und werteorientierte Gründe, sagt die Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses.

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