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8. Dezember 2012

Hamas-Exilchef: „Palästina – vom Mittelmeer bis zum Jordan“

Erschienen auf tagesschau.de, 8.12.2012.  Der Exilchef der radikal-islamischen Hamas, Chaled Maschaal, hat jeglichen Zugeständnissen bei Verhandlungen über das Gebiet eines Palästinenserstaates eine Absage erteilt. Bei einer Feier zum 25. Jahrestag der Hamas-Gründung in Gaza-Stadt sagte er: „Palästina von der See bis an den Fluss, vom Norden bis zum Süden ist unser Land, unser Recht und unsere Heimat.“

Mit „See“ ist das Mittelmeer gemeint, mit Fluss der „Jordan“ – und damit das Gebiet, in dem auch Israel liegt. Dieses Gebiet sei „arabisch und islamisch“ und gehöre nur den Palästinenser. „Wir können keinen Zoll breit und keinen Teil davon abgeben“, sagte Maschaal vor jubelnden Anhängern. „Wir können außerdem weder die Legitimität der Besetzung Palästinas noch Israel selbst anerkennen.“

In ihrer Gründungscharta verlangt die Hamas die Vernichtung Israels. Von EU, USA und Israel wird sie als Terrorgruppe eingestuft.

Auftritt aus einer Raketenattrappe

Maschaal war gestern im Gazastreifen eingetroffen und hatte damit nach eigenen Angaben erstmals seit 37 Jahren wieder palästinensischen Boden betreten. Er lebt im Exil in Katar.

Zum Auftakt der Feier entstieg er einer Raketenattrappe. Vor den überraschten Teilnehmern der Veranstaltung auf dem Katiba-Platz öffnete sich plötzlich eine kleine Tür in der auf dem Podium aufgebauten sechs Meter hohen „Rakete“ und Maschaal und Hamas-Regierungschef Isamil Hanija erschienen auf der Bühne. Die Hamas-Führer waren durch einen Gang hinter dem Podium ungesehen in die Attrappe gelangt.

Laut Hamas kamen eine halbe Million Menschen zu der Großkundgebung in Gaza-Stadt – das wären fast ein Drittel der Einwohner des Gazastreifens. Journalisten sprechen von bis zu 100.000 Teilnehmern. Die Hamas nutze die Kundgebung auch, um den Augang der jüngsten Auseinandersetzung mit Israel als einen „Sieg“ darzustellen.

Israel wies diese Darstellung erneut zurück: „Sie können soviel in den Straßen tanzen, wie sie Lust haben“, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter in Jerusalem, „aber ihre Anführer wissen, dass ihnen Schaden zugefügt wurde.“

Bei den achttägigen Kämpfen zwischen Israel und der Hamas waren im November etwa 170 Palästinenser und sechs Israelis getötet worden. Die Hamas sieht sich politisch und diplomatisch als Siegerin: Die Gruppe erhielt Unterstützung aus Katar, der Türkei und Ägypten. Der Arabische Frühling hat zudem in den vergangenen Monaten in mehreren arabischen Staaten Regierungen an die Macht gebracht, die der Hamas wohlgesinnt sind. Dazu gehört insbesondere der neue ägyptische Präsident Mohammed Mursi.

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