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12. Februar 2012

NSU-Fahnder ermitteln verstärkt international

Von Johann Tischewski für die dapd. Die Ermittlungen gegen die Zwickauer Terrorzelle weiten sich auch zunehmend auf das Ausland aus. Die deutsche Justiz bat zur Erhellung der Internet-Aktivitäten des Trios ihre US-Kollegen um Hilfe, wie der Focus berichtete. In der Schweiz wurde ein mutmaßlicher Unterstützer der Terroristen festgenommen. Derweilen haben die Ermittler die Spur einer möglichen Tatwaffe nach Tschechien zurückverfolgt.

Die Terroristen der Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) sollen für insgesamt zehn Morde verantwortlich sein. Das Trio flog im November 2011 auf, als Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt nach einem missglückten Bankraub Selbstmord begangen und Beate Zschäpe die konspirative Wohnung der Zelle in die Luft jagte. Zschäpe stellte sich und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Bislang konnte ihr jedoch noch keine Beteiligung an den Morden nachgewiesen werden. Deshalb stellten die Ermittler jetzt ein Rechtshilfeersuchen an die USA, wie der Focus unter Berufung auf einen internen BKA-Vermerk berichtet. Besonderes Interesse der Fahnder weckte demnach ein Account der Beschuldigten bei der Videoplattform Youtube. Dort soll sie sich mit dem Benutzernamen „Liese1111“ angemeldet haben. Geprüft werden soll nun, welche Filme sich Zschäpe ansah und womöglich hoch geladen hat.

Möglicher Waffenlieferant in Schweiz gefasst

Unterdessen wurde in der Schweiz ein weiterer mutmaßlicher Helfer der Terroristen festgenommen. Der Schweizer sei am Freitag von einem Berner Haftrichter in Untersuchungshaft gesetzt worden, sagte der Sprecher der Kantonspolizei Bern, Michael Fichter, der Schweizer Nachrichtenagentur sda. Gegen ihn besteht der Verdacht auf Unterstützung einer kriminellen Organisation.

Der Mann war am 7.2.2012 nach einem Auslandsaufenthalt bei seiner Ankunft am Flughafen Zürich festgenommen worden. Er könnte die tschechische Ceska samt Schalldämpfer besorgt haben, mit der die Terroristen neun der zehn ihnen vorgeworfenen Morde begangen haben sollen. Ein erster Verdächtiger war in der Schweiz am 20. Januar vorübergehend festgenommen worden.

Weitere Waffe könnte aus Tschechien kommen

Eine weitere Waffe der Terroristen könnte aus Tschechien stammen. Die im ausgebrannten Wohnmobil der Zelle gefundene Pistole des Kalibers 7,65 Browning wurde dort 2007 als gestohlen gemeldet, wie der Spiegel schreibt. Rund 20 Waffen hatten die Neonazis in ihrem Arsenal.

Bei der Suche nach weiteren Waffenlieferanten rückt nach Informationen des Spiegel zudem ein sächsischer Video- und Computerspiel-Verleih ins Visier der Ermittler. Zwei Mitarbeiter dieser Firma, der 35-jährige Pierre J. und der 42-jährige Herrmann S., stehen den Angeben zufolge im Verdacht, Mundlos unter anderem bei der Beschaffung einer Pumpgun geholfen zu haben.

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