Veranstaltungen Kulturzentrum
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Mi. 09.11.2011 | 12. Cheschwan 5772
Beginn 14:00„Jeder Mensch hat einen Namen“
Gedenken anlässlich des 73. Jahrestages der sogenannten Reichskristallnacht vom 9. November 1938. Lesung der Namen von 986 jüdischen Männern, Frauen und Kindern, die am 20.11.1941 aus München nach Kaunas in Litauen deportiert und ermordet wurden. Von 14 bis 17 Uhr
Namenslesung zum Gedenken anlässlich des 73. Jahrestages der so genannten „Reichskristallnacht“. >> Einladung
Vor 73 Jahren ging von München ein furchtbares Signal aus. Eine wüste antisemitische Hetzrede des Reichspropagandaministers Joseph Goebbels im Saal des „Alten Rathauses“ am Abend des 9. November 1938 markierte den Auftakt zur so genannten „Reichskristallnacht“.
In den folgenden Stunden und Tagen wurden im ganzen Deutschen Reich tausende Juden verhaftet, geschunden und ermordet. Ihre Synagogen wurden zerstört, die jüdischen Friedhöfe verwüstet. Mehr als 30.000 wurden in die Konzentrationslager Sachsenhausen, Buchenwald und Dachau deportiert.
Die Ereignisse vom November 1938 markieren den Beginn einer mörderischen Radikalisierung der Verfolgung.
Nur drei Jahre später – am 20. November 1941 – wurde im Sammellager Milbertshofen der erste Transport jüdischer Männer, Frauen und Kinder zusammengestellt. 986 namentlich bekannte jüdische Münchnerinnen und Münchner wurden am 25. November 1941 vor den Toren der litauischen Stadt Kaunas brutal ermordet. Erst viele Jahre später konnte das Schicksal der Opfer aufgeklärt werden.
Mit dieser Lesung wollen wir der Ermordeten gedenken und ihre Namen nennen!
Ablauf
Namenslesung
der am 20. November 1941 aus München nach Kaunas deportierten und ermordeten 986 jüdischen Männer, Frauen und Kinder
Einleitung
Dr. Andreas Heusler
Stadtarchiv München
Lesung
Bezirksausschüsse der Landeshauptstadt München
Bund der Deutschen Katholischen Jugend in der Region München
Evangelische Jugend München
Kreisjugendring München-Stadt
Städtisches Lion-Feuchtwanger-Gymnasium
Zwischentexte
Eva König
Arbeitsgruppe „Gedenken an den 9. November 1938“
Schlusswort
Dr. Anne-Barb Hertkorn
NS-Dokumentationszentrum
El Mole Rachamim
Kantor Moshe Fishel
Veranstaltungsort: Am Gedenkstein der ehemaligen Hauptsynagoge, in der Herzog-Max-Straße (hinter dem Künstlerhaus)
Veranstalter: Arbeitsgruppe „Gedenken an den 9. November 1938“, BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung, „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., regionale Arbeitsgruppe München“, Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern, NS-Dokumentationszentrum der Landeshauptstadt München, Stadtarchiv München.
Digitale Pressemappe
- Einleitung (.pdf) vonDr. Andreas Heusler, Stadtarchiv München
- die verlesenen Namen (.pdf)
- die Lesenden (.pdf)
- Liste der Geburtsstage von 20. bis 25. November 1941 (.pdf)
Während der Vorbereitung der Namenslesung fiel auf, dass der Geburtstag von erschreckend vielen deportierter Menschen in den Zeitraun 20. bis 25.11.1941 viel – Beginn der Deportation aus München bis zur Stätte der Ermordung in Kaunas - Bilder (Bildnachweis: „Stadtarchiv München“):
Das Beispiel der Familie Rosenbusch-Stiefel zeigt exemplarisch, wie auf einen Schlag mit einem Deportations-Transport ganze Familien komplett und spurlos bis ins letzte Glied aus dem Leben gerissen wurden.
© Stadtarchiv München. Porträtfotos aus „Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945“, herausgegeben vom Stadtarchiv München.
- Am Gedenkstein zum Gedenken an die ehem Hauptsynagoge. Foto: L. Soussana
- Vor der Deportation: Ankunft im Barackenlager Milbertshofen, November 1941. Bildnachweis: Stadtarchiv München
- Besteigen des Zuges und Abtransport in den frühen Morgenstunden des 20. November 1941 am Güterbahnhof Milbertshofen. Bildnachweis: Stadtarchiv München
- Rosenbusch, Moritz
- Roschenbusch, Hanna_Ehefrau
- Rosenbusch, Menni_Sohn
- Rosenbusch, Bitja-Debora_Tochter
- Rosenbusch, Samuel_Sohn
- Rosenbusch, Ruth-Regina_Tochter
- Rosenbusch, Isidor_Bruder
- Stiefel, Fanny_Schwester
- Stiefel, Emil_Schwager
- Stiefel, Ruth_Nichte
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