Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Nachrichten

« Zurück

24. August 2011

Knobloch verurteilt neue Terrorserie in Israel

Der Bus, auf den der Anschlag verübt wurde. Foto: Ynet

Der Bus, auf den der Anschlag verübt wurde. Foto: Ynet

In der Nähe von Eilat im Süden Israels haben Terroristen am 18. August 2011 mehrere Anschläge auf israelische Zivilisten verübt. Dazu  Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern: „Diese erneute Anschlagsserie ist ein katastrophaler Vorbote für das, was uns erwartet, wenn die islamistischen Terroristen im Nahen Osten weiterhin ihrer Mission einer judenfreien Region nachgehen können.“

Besonders beunruhigend sei, so die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, dass sich die Attentate so nah an der ägyptischen Grenze ereignen konnten. „Beseelt von der vermeintlichen Revolution für Freiheit und Demokratie hat sich der Westen zufrieden von Ägypten, Tunesien und Co. abgewandt, ohne genau hinzusehen, wer die neuen Machtkonstellationen in welcher Weise für seine Zwecke missbraucht“, sagte Knobloch. Für Islamisten könnten sich hier neue Rückzugsräume eröffnen. Es drohe eine neue Qualität des Terrors.

Existenzielle Bedrohung für den Jüdischen Staat

In diesem Kontext ist laut Knobloch, die auch Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses ist, auch die von den Palästinensern für September geplante einseitige Staatsproklamation vor der UN zu sehen. „Auch hier muss genau hingesehen werden, mit wem man es am Ende zu tun hat. Ein Staat unter zumindest teilweiser Führung der terroristischen Hamas wäre eine existenzielle Gefahr für den Staat Israel. Aber ein diplomatischer und machtpolitischer Sieg von Terroristen wäre nicht nur eine Katastrophe für den Jüdischen Staat, sondern auch eine Bedrohung für die gesamte westliche Staatengemeinschaft, deren Grundwerte und Lebensweise die Islamisten verachten“, so Knobloch.

Aktuelle Informationen der israelischen Botschaft

Wie die Botschaft des Staates Israel am 19. August mitteilte, haben bei dem Anschlag, der um die Mittagszeit des 18.8. stattfand, Terroristen das Feuer auf einen Linienbus eröffnet, der von Be’er Sheva nach Eilat unterwegs war. Die Route führt entlang der israelisch-ägyptischen Grenze. 14 Personen wurden dabei verwundet. Gleichzeitig wurde das Feuer auf zwei Privatautos und einen weiteren Linienbus eröffnet. Auch hierbei wurden mehrere Menschen verletzt.

Kurze Zeit später explodierte ein Sprengsatz in der Nähe einer Einheit  der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL), die zum Ort des Anschlags gekommen war. Mehrere Soldaten wurden verletzt.  Später feuerten Terroristen Mörsergranaten auf Routinebauarbeiten am Grenzzaun zwischen Israel und Ägypten ab.

Anschläge folgten einem neuen Muster

Alle Anschläge dieser Serie, die einem neuen Muster folgte, ereigneten sich etwa 20 km nördlich der Stadt Eilat. Die Anschläge forderten acht Todesopfer, darunter sechs Zivilisten, ein Soldat der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) und ein Polizist. 41 Menschen wurden verwundet.

ZAHAL verfolgte die Terroristen, die die Anschläge ausgeführt haben. Bei anschließenden Kampfhandlungen wurden mehrere Terroristen getötet.

Verteidigungsminister Ehud Barak erklärte: „Es handelt sich um einen schwerwiegenden Terroranschlag mit mehreren Anschlagsorten. Das Ereignis zeigt die Schwäche der Ägypter im Sinai und die Ausweitung des Aktionsradius‘ der Terroristen. Die Quelle der Terrorangriffe liegt im Gaza-Streifen und wir werden dies aus voller Kraft verfolgen.“

Als Reaktion auf die Angriffe sowie den Abschuss von 12 Raketen aus dem Gaza-Streifen auf israelisches Gebiet flog die Israelische Luftwaffe in der Nacht Angriffe gegen Ziele, die den Terroristen im Gaza-Streifen zur Planung und Durchführung von Terrorangriffen dienen.

Ministerpräsident Binyamin Netanyahu sprach in einer Stellungnahme zunächst den Angehörigen der Getöteten sein Beileid aus. Er erklärte: „Wir wurden heute alle Zeuge eines Versuches der Terroristen, ihren Krieg gegen Israel durch Angriffe aus dem Sinai zu verschärfen. Wenn jemand glaubt, dass der Staat Israel sie damit durchkommen lässt, hat er sich geirrt.“ Er fügte hinzu: „Wenn die Bürger Israels angegriffen werden, reagieren wir unverzüglich und mit aller Härte. Diejenigen, die den Befehl gaben, unsere Zivilisten zu töten, während sie sich im Gaza-Streifen versteckt hielten, weilen nicht mehr unter den Lebenden.“ Die vollständige Stellungnahme von Ministerpräsident Binyamin Netanyahu: pmo.gov.il.

How iron dome works.

Karte der Terroranschlagsfolge und Erläuterung zum Iron Dome.

Auch am 19. August 2011 setzten sich die Angriffe gegen Zivilisten fort. Bei einem Raketenangriff auf die Stadt Ashdod gab es sieben Verletzte. Einige der Raketen konnten von dem Raketenabwehrsystem „Iron Dome“ abgefangen werden (idf.il).

Auf Twitter und Facebook können Sie bei „Quassamcount“ verfolgen, wann und wo Reakten in Israel einschlagen.

Eine schriftliche Stellungnahme der IDF finden Sie unter mfa.gov.il. Die aufgezeichnete unmittelbare Stellungnahme der IDF-Sprecherin Avital Leibovich in einem Telefoninterview können Sie hier anhören.

Unter den Getöteten ist Staff Sgt. Moshe Naftaly, ein 22-jähriger Soldat aus Ofra, der nach dem Angriff auf einen Bus einem Zivilisten zur Hilfe eilte und bei einem weiteren Angriff erschossen wurde.

Die weiteren Opfer sind der Polizist Paskal Avrahami, 49, Yossef Levy, 57, aus Holon, der von seinem Urlaub in Eilat zurückkehrte, die Ehepaare Moshe (53) und Flora (52) Gez sowie Dov (58) und Shula (54) Karlinski, die auf ihrem Weg nach Eilat in den Urlaub waren. Das achte Opfer ist der Busfahrer, dessen Name noch nicht veröffentlicht wurde.

Die Anschlagsserie wurde international verurteilt. Der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon veröffentlichte folgende Mitteilung: „The Secretary-General strongly condemns today’s coordinated terror attacks in southern Israel. He expresses his condolences to the families of the victims and wishes a speedy recovery to the injured. The Secretary-General hopes that the perpetrators are swiftly identified and brought to justice. He is concerned at the risk of escalation and calls for all to act with restraint.“ (New York, 18 August 2011)

Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle verurteilte in einem Statement die Anschläge. Westerwelle erklärte: „Ich verurteile die Anschlagsserie im Süden Israels auf das Schärfste. Wir stehen in dieser schweren Stunde an der Seite unserer israelischen Freunde. Die Drahtzieher müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Das schwierige Ringen um Frieden und Ausgleich im Nahen Osten darf nicht durch Terror und Gewalt torpediert werden.“ (Auswärtiges Amt, 18.08.11)

Raketenbeschuss trotz Waffenruhe

Der Süden steht weiterhin unter Beschuss: Trotz einer von der Hamas gestern erklärten Waffenruhe, wurden über Nacht vier Raketen auf Südisrael abgefeuert.

Eine Kassam-Rakete aus dem nördlichen Gaza-Streifen war zunächst am Montagabend im Raum Ashkelon detoniert. Später dann schlugen drei weitere Raketen in der Region Chof Ashkelon ein.

In den Tagen seit der blutigen Anschlagsserie mit acht Toten am Donnerstag sind damit über 150 Raketen aus dem Gaza-Streifen auf israelisches Gebiet abgefeuert worden.

In Südisrael, das von den Angriffen betroffen ist, leben eine Million Menschen unter der ständigen Bedrohung durch den Raketenbeschuss.

Zeittafel der Geschehnisse im Süden seit den Terroranschlägen vom 18.8.2011.

Echtzeit-Updates erhalten Sie über die Twitter Accounts von Armeesprecherin Avital Leibovich (Englisch) und von Captain Barak Raz.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Blog-Website der Botschaft des Staates Israel unter botschaftisrael.de.

Seiten: 1 2

Alle Beiträge der Kategorie Nachrichten ansehen »

VeranstaltungenÜberblick »

Juli 2024 | Siwan-Tamus | « »

  • So
  • Mo
  • Di
  • Mi
  • Do
  • Fr
  • Sa
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 14
  • 15
  • 16
  • 17
  • 18
  • 19
  • 20
  • 21
  • 22
  • 23
  • 24
  • 25
  • 26
  • 27
  • 28
  • 29
  • 30
  • 31
Alle Veranstaltungen »

Israelitische Kultusgemeinde
Kontakt
Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
E-Mail: empfang@ikg-m.de