Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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2. August 2011

Aus Hass ist der Mensch zu Unmenschlichem imstande

Angesichts der menschenverachtenden Anschläge Norwegen äußerte sich die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, sehr bewegt und sprach den Menschen in Norwegen ihr tiefes Mitgefühl aus. „Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Menschen, die um die Opfer dieses entsetzlichen Verbrechens trauern“, sagte sie. Die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland verurteilte die hasserfüllte Tat. „Dieses grauenvolle Verbrechen führt uns auf grausame Weise vor Augen, wozu Hass Menschen verleiten kann“, so Knobloch.

Blumen und Briefe an einer Norwegischen Botschaft. Foto: IKG

Blumen und Briefe an einer Norwegischen Botschaft. Foto: IKG

Daher müssen wir gerade den jungen Menschen in unserem Land den hohen Wert unserer freiheitlich-demokratischen Ideale vermitteln. Wir müssen wachsam zu sein und geschlossen allen Arten von Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit entschieden entgegentreten. Ressentiments, Diskriminierungen und Anfeindungen müssten bereits im Keim erstickt werden. Andernfalls könne daraus der fruchtbare Boden für jenen hassmotivierten Terrorismus entstehen, „der alles bedroht, was wir in der freien Welt in den letzten Jahrzehnten erkämpft und aufgebaut haben.“

Wir alle sind gemeinsam verantwortlich für den Frieden und die Freiheit und ein respektvolles Miteinander aller Menschen.

Merkel ruft zum Kampf gegen Fremdenhass auf

Als Konsequenz aus den blutigen Anschlägen in Norwegen hat auch Kanzlerin Angela Merkel dazu aufgerufen, Fremdenhass stärker zu bekämpfen. „Dieser Hass ist unser gemeinsamer Feind“, sagte die Kanzlerin und sprach zugleich den Norwegern das tief empfundene Mitgefühl der Deutschen aus.

Attentäter schickte sein Manifest an Rechtsextremisten

Breivik e hatte am Tag der Tat zwischen 14.08 und 14.18 Uhr ein mehr als 1.500 Seiten umfassendes Manifest gezielt an mehrere hundert E-Mail-Adressen von rechtsextremen Organisationen und Gruppierungen in Europa und den USA gschickt. Eine Stunde später explodierte die Bombe in Oslo.

Die E-Mails gingen auch nach Deutschland – unter anderem an die NPD-Zentrale in Berlin sowie an E-Mail-Adressen der Partei in Erfurt, Aschaffenburg und Unna. Weitere Empfänger sollen Gruppierungen wie der „Nationale Widerstand Dortmund“, die „Autonomen Nationalisten Ostfriesland“ und die rechtspopulistische Partei „Bürger in Wut“ gewesen sein, die mit einem Sitz in der Bremischen Bürgerschaft vertreten ist.

Kontakt zu Gleichgesinnten im Ausland

Der mutmaßliche Attentäter behauptete nach Angaben seines Verteidigers Geir Lippestad, im Kontakt zu Gleichgesinnten im Ausland gestanden zu haben. Neben zwei „Zellen“ in Norwegen gebe es weitere im Ausland, gab der Anwalt die Aussage seines Mandanten Breivik wieder.

Die Staatsanwaltschaft prüft unterdessen, den Zweiunddreißigjährigen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuklagen, um eine längere Haftstrafe erreichen zu können.

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