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6. Juli 2011

Gemeinsam für sauberes Wasser

Ein neues italienisch-palästinensisch-israelisches Konsortium wird künftig in Auja in der Westbank das Abwassermanagementsystem der israelischen Firma „Mapal Green Energy“ implementieren. Das teilte das Außenministerium des Staates Israel am 4. Juli 2011 mit. Auja soll zu einem Modelldorf für Abwasseraufbereitung werden. Das gemeinsame Projekt zur Abwasseraufbereitung ist nur eines von unzähligen Beispielen dafür, wie Israelis und Palästinenser im Hintergrund miteinander kooperieren, um umweltfreundliche Lösungen für von Menschen verursachte Probleme zu finden.

Bei der Abwasseraufbereitung werden 80 Prozent der Energie beim Belüften des mit sogenannten Belebtschlamm versetzten Abwassers aufgewendet. Dabei werden die Abwasserinhaltsstoffe des frischen Abwassers biotisch oxidativ abgebaut.

70 Prozent Energieersparnis

Die schwimmenden Belüfter von Mapal haben durch verschiedene neuartige Verfahren einen Energieverbrauch, der bis zu 70 Prozent unter dem von traditionellen Belüftern liegt.

Foto: MFA

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Wenn das Mapal-System sich in Auja bewährt, könnte es auch in anderen Städten der Westbank oder im Gaza-Streifen zum Einsatz kommen, wo große Nachfrage für günstige Abwasserlösungen besteht. Das neue Konsortium hat für die Entwicklung von Kläranlagen in den Palästinensischen Autonomiegebieten eine halbe Million Dollar vorgesehen.

Der Bedarf ist groß

Die zwei Millionen Einwohner der Westbank produzieren ca. 150 Millionen Kubikmeter Abwasser im Jahr. Nur ein kleiner Teil davon, etwa 22,5 Millionen Kubikmeter, werden zur Zeit geklärt. Der Rest geht in Senkgruben, von wo aus er in den Boden gelangt und das Grundwasser verschmutzt.

Bereits 20 Kläranlagen in Israel nutzen die Technologie von Mapal. Nun hat die Firma „Thames Water“ aus London Interesse gezeigt und prüft zurzeit die Möglichkeit einer Verwendung des Systems in Großbritannien. Mapal konzentriert sich im Moment auf Märkte in Großbritannien, Südafrika und Peru. Sie bietet letztlich ein Geschäft, bei dem beide Seiten nur gewinnen können.

Foto: MFA

Foto: MFA

„Wir installieren das System auf eigene Kosten“, erklärt Zeev Fisher, Business Development Manager bei Mapal. Der Kunde bezahlt für die Verwendung des Systems durch Energieeinsparungen, die mit uns geteilt werden.“ Dies sei ein attraktives Modell für Investment Fonds, so Fisher, ähnlich wie Modelle für Softwarelizenzen in der IT-Branche.

Beide Seiten können nur gewinnen

Die Firma Mapal mit Sitz in Nesher wurde 2007 gegründet und beschäftigt acht Mitarbeiter. Großer Vorteil der Firma ist, dass die Technologie keinen komplexen Aufbau oder große Investitionen erfordert.

Die Firma vertreibt auch ein tragbares Modell, das nach Naturkatastrophen wie etwa in Haiti oder Japan angewendet werden kann. Innerhalb von einer Woche kann hiermit ein energieeffizientes Abwassersystem in Betrieb genommen werden. Dies kann die Ausbreitung von Krankheiten verhindern und die Zeit des Wiederaufbaus erleichtern.

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