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26. März 2012

Israelis und Iraner bombardieren sich mit Friedensbotschaften

ikg-wien.at, dpa, 22.3.2012. „Israel liebt Iran“, lautet die überraschende und doch so schlichte Botschaft. Das israelische Ehepaar Ronny Edry und Michal Tamir hat sie vor einigen Tagen auf ihrer Facebook-Seite ins Internet geschickt. Und die Reaktion ist überwältigend. Über alle Grenzen hinweg und allen Beschränkungen des Internets im Iran zum Trotz haben schon tausende Menschen beider offiziell verfeindeter Länder geantwortet. Und durchgehend bestätigen sich die Teilnehmer, dass sie zwar wenig voneinander wissen, aber vereint sind in der Forderung nach Frieden. „Unsere iranischen Freunde, wir hassen euch nicht. Wir wollen keinen Krieg“, lautet eine typische Nachricht auf der Facebook-Seite „Love & Peace“.

„Es ist total verrückt. Wir hatten das nur für unsere Freunde auf Facebook gestellt. Dann hat sich das wie ein Lauffeuer verbreitet und inzwischen haben wir so um die 20 000 Facebook-Freunde“, sagte Edry der Nachrichtenagentur dpa am 22.3.2012. „Ich glaube eigentlich nicht, dass die Kampagne die Politiker umstimmen wird. Aber wer weiß, wie weit die Kampagne noch geht?“

Die Beiträge aus dem Iran sind nach Einschätzung eines Experten sehr „persisch“ und allem Anschein nach echt. Aus Furcht vor Repressalien durch die Regierung in Teheran seien die meisten Nachrichten aber anonym. Facebook und etwa fünf Millionen andere Internetseiten sind im Iran offiziell blockiert. Allerdings gibt es Möglichkeiten, die Sperren zu umgehen. So gibt es im Iran mindestens 17 Millionen Facebook-Nutzer.

„Hallo meine lieben Freunde, hier im Iran sind viele schlechte Meinungen über Leute wie euch in Israel zu hören. Aber durch diese wundervolle Initiative haben sich die Kommentare völlig verändert. Meine Eltern waren sehr froh darüber und haben gesagt, dass die Völker Irans und Israels beide gegen Krieg und Zerstörung sind. Ich wünsche, dass alle Menschen in Frieden und Freiheit leben können“, lautet eine der namenlosen Antworten.

Die feindseligen Äußerungen der iranischen Führung über Israel und die Leugnung des Holocaustes werden nur von den Gefolgsleuten des Regimes geteilt. Vor allem die jüngere Generation lehne solche Hasstiraden ab, meint ein Iran-Experte, der seinen Namen aus Sicherheitsgründen nicht genannt haben will.

Edry und Tamir hatten zunächst zusammen mit der kleinen Kunstschule „Pushpin Mehina“ in Tel Aviv zwei Fotos von sich selbst und ihren Kindern auf die Facebook-Seite gestellt. Darunter schrieben sie: „Iraner, wir werden euch nie bombardieren“ und „Nein zum Krieg“. Inzwischen sitzen bei den beiden zu Hause fünf Freunde an Computern, um die vielen Anfragen zu beantworten.

„Wir haben uns solange gehasst, ohne etwas von einander zu wissen, und wir haben nur das geglaubt, was uns unsere Regierungen gesagt haben“, schrieb ein Internetnutzer nach eigenen Angaben aus dem Iran: „Das alles war aber nicht wahr, und ich danke euch dafür, dass ihr mit dieser Seite die Mauer zwischen uns niedergerissen habt.“

Mitarbeiter des Außenministeriums reisen virtuell in den Iran

Yediot Aharonot, 22.03.12. Die Mitarbeiter des Außenministeriums beschäftigen sich gezwungenermaßen viel mit dem Iran – in der Regel stehen dabei die nuklearen Ambitionen und antisemitischen Hasstiraden des iranischen Präsidenten im Vordergrund.

Doch kaum einer der Mitarbeiter war jemals im Land. Um Abhilfe zu schaffen und nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, dass im Iran nicht alle Menschen Atomwissenschaftler sind, hat das Außenministerium sich zum persischen Neujahrsfest etwas Besonderes einfallen lassen: Die Mitarbeiter machen einen Ausflug in den Iran – rein virtuell natürlich.

Sie sind eingeladen, bei einem besonderen Iran-Event die schönen, reichen und beeindruckenden Seiten des Iran kennenzulernen. “Für anderthalb Stunden werden wir die iranische Atomkraft und den Terror vergessen und die schönen Seiten dieses alten Landes kennenlernen”, so steht es in der Einladung, die die Mitarbeiter für den Event erhalten haben.

Diashows und Filme sollen die Teilnehmer von der Schönheit des Landes überzeugen, Vorträge über Kunst und persisches Essen runden das Erlebnis ab. Experten gibt es genug, denn schließlich gibt es auch im Außenministerium einige, für die der Iran keine terra inkognita ist – zwischen 200.000 und 250.000 Israelis haben persische Wurzeln oder sind dort geboren.

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